Die zunehmende Digitalisierung verändert die Arbeitsweise von Steuerberatern und Wirtschaftsprüfern. Die gesamte Branche ist von den Änderungen betroffen.
Prognose zum Umbruch von PwC
Das Beratungsunternehmen PwC rechnet für die nächsten fünf Jahre mit dem Wegfall vieler Arbeitsplätze in der Branche. Tausende Bilanzierungsexperten könnten unter anderem betroffen sein, ihren Job können ausgefeilte Programme heute schon gut erledigen.
Etwa die Hälfe der traditionellen Tätigkeiten ließen sich durch Software ganz oder teilweise ersetzen, wie der PwC-Sprecher Norbert Winkeljohann vorrechnete. Bei PwC Deutschland arbeiten rund die Hälfte aller 10.600 Beschäftigten in diesem traditionellen Geschäft der Steuerberatung und Betriebsprüfung. Bei vorliegenden technischen Voraussetzungen kann heutzutage Buchprüfung bereits weitgehend automatisiert ablaufen. Das Beratungsunternehmen PricewaterhouseCoopers erschließt daher schon länger neue Themen über das traditionelle Geschäft hinaus. Dazu gehören etwa Cyber Security und künstliche Intelligenz. Das stellt hohe Anforderungen an die Belegschaft, die Kosten für Aus- und Weiterbildung steigen. Doch es gäbe keine Alternative, so der PwC-Experte Winkeljohann. Das Unternehmen rekrutiert inzwischen zunehmend neben den BWL-Absolventen Mathematiker oder Informatiker, um zukunftsfähig zu werden.
Schrumpft das klassische Beratungsgeschäft durch die Digitalisierung?
Nein, es wächst – jedenfalls bei einem Branchenprimus wie PwC. Der Bedarf an Beratung und Wirtschaftsprüfung sinkt ja nicht durch die Digitalisierung, die Aufgaben werden nur anders erledigt. Bei PwC war das Beratungsgeschäft im Geschäftsjahr 2016/17 zum wiederholten Mal der größte Wachstumstreiber mit rund zehn Prozent mehr Umsatz. Für die Beratungsunternehmen droht also keine Gefahr durch die Digitalisierung, sie müssen sich nur in Teilbereichen komplett neu aufstellen. Bilanzprüfer werden künftig viel mehr Unternehmen auf einmal mit der entsprechenden Software betreuen. Es wird gleichzeitig deutlich weniger von diesen Fachleuten in den Beratungsunternehmen geben, dafür mehr IT-Experten, die sich um den rasanten technologischen Wandel kümmern. Gute Chancen werden auch künftig Komplettanbieter haben, die einem Kunden ebenso einen Strategie-Entwurf wie dessen Umsetzung und am Ende die steuerliche Beratung zum Projekt liefern können.
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admin
16. Oktober 2017
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